Ecuador

Reisebericht
Ecuador - das Land, das nach der imaginären Linie (Äquator) benannt ist.
Die letzte Etappe unserer Reise hat begonnen und den Start in Südamerika machte Ecuador. Nach einem 46 stündigen Reisemarathon, mit fünf verschiedenen Flügen, erreichten wir endlich Quito. Es ist die Hauptstadt des Landes und liegt auf ca. 2850m. Quito ist somit die höchstgelegenste Hauptstadt der Welt. An den ersten beiden Tagen ging gar nichts. Jetlag, Temperaturdifferenz und Höhe setzten uns ganz schön zu. Nach einer ausgiebigen Pause starteten wir dann. Das Hauptziel unserer Ecuadorreise waren die Galapagosinseln. Für das Festland Ecuador verblieben lediglich 6 Tage. Viel zu wenig Zeit, um große Sprünge zu machen. Wir entschieden uns deshalb nur Quito und das Umland von Quito zu erkunden. Als erstes fuhren wir in den Norden. Zirka 95 km nördlich der Hauptstadt liegt Otavalo mit seinen Otavalo-Indianern. Dieser Ort, mit seinem wöchentlichen Samstagsmarkt, ist weit über die Grenzen Ecuadors bekannt. Angeboten wird Kunst- und Textilhandwerk. Natürlich lockt solch ein Markt auch scharenweise Touristen an. Aus diesem Grund starteten wir am Freitag, um eine Nacht in Otavalo zu übernachten und am Samstagmorgen den Markt in aller Frühe zu besuchen. Auf dem Weg nach Otavalo passierten wir die Äquatorlinie und machten einen Stopp an der Sonnenuhr von Quitsato. Am nächsten Morgen gegen 7 Uhr und ohne Touristenmassen schlenderten wir gemütlich über den Markt. Wir gerieten in einen wahren Kaufrausch und die zu tragenden Tüten vermehrten sich schlagartig. Wir probierten natürlich auch das eine oder andere Essen und machten uns dann kurz vor Mittag wieder auf den Rückweg. Um einen schönen Blick über Quito zu erhaschen, benutzt man die nahegelegene Seilbahn "Teleférico". Sie bringt einen von knapp 3000m auf über 4000m Höhe zu den "Antenas", der Flanke des Hausberges Pichincha. Von hier aus starten Wanderungen zum Berg, die wir aus konditionellen Gründen nicht in Angriff genommen haben. Wir genossen die Aussicht und verweilten einige Zeit. Zum Abschluss unseres Aufenthalts in Quito besuchten wir die Thermalbäder "Papallacta". Uns wurde von mehreren unterschiedlichen Quellen zugetragen, dass dies die wohl schönsten und gepflegtesten Heilbäder Ecuadors wären. Das durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so verbrachten wir einen kompletten Tag in diesen warmen bis sehr heißen Sitzbädern. Am darauffolgenden Tag ging es dann endlich zum Naturwunder Galapagos.

Mit einer Flugzeit von zirka 2 Stunden sind die Galapagosinseln von Quito aus wunderbar zu erreichen. Dort angekommen, benutzen wir die öffentlichen Verkehrsmittel, um von der Insel Baltra in den Süden der Insel Santa Cruz zu gelangen. Im Örtchen Puerto Ayora befand sich unsere Unterkunft und Rafael, der Besitzer, wartete schon auf uns. Es war ein herzlicher Empfang und viele hilfreiche Informationen wurden auch gleich geliefert. Am nächsten Tag machten wir nichts anderes, als uns vom Ort einen Überblick zu verschaffen und uns mit Informationen und Angeboten zu füttern. Wir besuchten mehrere Tauchschulen und einige Agenturen. Bevor wir etwas buchten, nahmen wir natürlich Rücksprache mit Rafael und buchten schließlich alle Aktivitäten über dem Wasser über ihn. Die Preisdifferenz war enorm, teilweise bis zu 50% günstiger. Der Plan stand und die Galapagosinseln konnten erforscht werden. Als erstes besuchten wir die Charles Darwin Station. Hier gab es zu unserem Erstaunen, außer zwei verschiedenen Arten von Schildkröten, nicht viel zu sehen. Am Nachmittag desselben Tages machten wir mit Rafael eine private Tour. Wir fuhren zum Schildkrötenreservat "El Chato", besichtigten einen Lavatunnel und zwei riesige Einsturztrichter "Los Gemelos". So gut es ging, gab Rafael zu all unseren Fragen eine sachkundige Auskunft. Der Tag war jetzt nicht sonderlich spektakulär, aber dennoch ganz angenehm und informativ. Am nächsten Tag ging es tauchen. Die folgenden drei Tage, mit je 2 Tauchgängen, waren für die Unterwasserwelt eingeplant. Als Tauchspots suchten wir uns North Seymour, Gordon Rocks und Floreana aus. Gordon Rocks ist ein guter Ort um Schulen von Hammerhaien sowie Mondfische zu beobachten. Wir starteten gegen 7 Uhr am Morgen in Puerto Ayora und fuhren in den Norden der Insel zu einem Hafen. Als wir dort ankamen, sahen wir unser Boot sowie die Boote der anderen Tauchschulen. Oh mein Gott, egal wo wir gebucht hätten, es wird eng. Das Tauchequipment wurde einfach auf die Boote geknallt, einsteigen und los ging es. Die Qualität unserer Tauchschule und der dort arbeitenden Guides war sehr schlecht. Wir schwammen viel gegen die Strömung, was man mit einem anderen Einstiegsort hätte umgehen können. Wir fragten nach, aber es wurde gekonnt ignoriert. Hoher Luftverbrauch und eine daraus resultierende kurze Tauchzeit waren das Ergebnis. Ebenso waren Leute an Bord, die sich lieber erst mal aufs Tauchen fokussieren sollten, als Bilder Unterwasser zu machen. Eine gute Tauchschule würde diese Leute darauf hinweisen. Auch hier waren wir es, die versucht haben diesen Leuten den Zahn zu ziehen. Leider ohne Erfolg und nach 15 Minuten Unterwasser musste der Oktopus des Guides angezapft werden, weil man keine Luft mehr in der Flasche hat - super. Als auch der zweite Tag so unterirdisch schlecht verlief, brachen wir ab und schenkten uns Floreana. Dazu kam natürlich auch, dass wir kein Glück mit den Fischen hatten. Wir sahen 3-mal Hammerhaie, aber diese waren so weit entfernt, dass ein genauerer Blick oder sogar ein Foto unmöglich war. Außer einem Seelöwen, der kurz mit uns spielte, waren es sehr triste Tauchgänge mit wenig Fisch. Deprimiert und sauer trafen wir uns am Abend mit unserer Foodstreet-Bekanntschaft. Es war ein Pärchen aus den USA. Angie und Reilly liehen uns ihr Ohr und nach dem wir mal so richtig Dampf abgelassen hatten, ging es uns auch schon bald um einiges besser. Da wir nun den nächsten Tag frei hatten, taten wir uns zusammen und besuchten gemeinsam die Tortuga Bay. Es war ein witziger Tag, der sich bis spät in die Abendstunden zog. Der letzte Tag war ran und ein Ausflug zur Insel Isabela stand auf dem Programm. Auch hier sind wir nicht auf unsere Kosten gekommen. Für dieses Geld, ist es eine Frechheit, was einem da angeboten wird. Wir verließen den darauffolgenden Tag Galapagos und machten uns Richtung Peru auf den Weg.

Persönliches Resümee

Zu Ecuadors Festland können wir leider nicht viel sagen, da uns einfach hier die Zeit fehlte. Wir müssen wieder kommen und dann einmal quer durch. Für die Galapagosinseln ist eine Woche genug. Wir wussten ja, dass es teuer ist, aber dass dafür ein solch schlechter Service geboten wird, das war uns nicht klar. Die Touren waren für die Tonne, aber da am Ende eh alle Touristen auf dieselben Boote kommen und der Plan für die Touren der gleiche ist, geht es einzig und allein darum, ein günstiges Angebot zu ergattern. Zum Glück haben wir bei Rafael gebucht und uns so einiges an Geld gespart. Beim Tauchen lief es nicht anders ab. Schlechter Service für viel Geld. Galapagos wird ähnlich wie das Great Barrier Rief beim Tauchen überbewertet. Die Galapagosinseln leben von ihrem Namen und das merkt man auch. Naturwunder? Da haben wir auf unserer Reise schon imposantere Orte gesehen. Klar gibt es das eine oder andere Lebewesen nur dort, aber ein Ausflug deshalb dorthin zu unternehmen, ist in unseren Augen nicht lohnenswert. Wir beenden das Kapitel Ecuador mit schönen Erinnerungen an Quito. Die Galapagosinseln hätte man sich auf jeden Fall sparen können.