Nach fast 14 Tagen Aufenthalt, verlassen wir Indien wieder. Wir als absolute Frischlingsbackpacker haben in dieser kurzen Zeit viel gelernt. Es war ein Wagnis hier anzufangen, aber soweit lief
alles gut. Angekommen in Delhi und gut vorbereitet wie es sich gehört, hatten wir schon die ersten Schwierigkeiten. Wo ist die Busstation und als gefunden, wann fährt er? Mit dem Plan den wir
Zuhause vorbereitet hatten, konnten wir nichts anfangen. Durch unser Backpackeroutfit jedoch, lernten wir schnell Boris, ein Aussteiger aus Kroatien mit Indienerfahrung, kennen und nahmen die
erste Hürde. Wir fuhren mit der Metro Richtung Zentrum und nach mehrfachen umsteigen, einem Expresssightseeing im Delhiuntergrund und einem frisch gepressten Saft waren wir fast da. So schnell
wie Boris kam ging er auch wieder, danke Mann!
Unser
Plan für Indien sah wie folgt aus. Wir bleiben in Delhi für 6 Nächte, dann mit dem Zug weiter auf Agra 4 Nächte, Jaipur 5 Nächte und schliesslich wieder Delhi bis zur Abreise. Man nennt dies,
dass Goldene Dreieck Indiens. Pläne sind dazu da, um sie über den Haufen zu werfen? Wir wollten einen Ausflug zum Red Fort unternehmen und als Transportmittel diente eine motorisierte Rikscha.
Wie es kommen musste landeten wir natürlich in einer Touristeninformation und diese verkauften uns eine Rundreise. Wir hatten solche Beispiele schon im Vorfeld im Internet gelesen und sind
trotzdem darauf eingestiegen. Es wurde uns ein Auto mit Fahrer gestellt und die groben Eckpunkte wurden vorgeplant. Unser Fahrer für diese Zeit hiess Nand, am Anfang ein bisschen verhalten, aber
das sollte sich noch legen.
Wir bekamen
für diesen angebrochenen Tag einen anderen Fahrer gestellt, besuchten nun endlich das Red Fort, Indian Gate, Präsidenten Palast usw..
Am nächsten
Tag ging es früh beizeiten los Richtung Agra und dem schönste Gebäude der Welt, dem Taj Mahal.
Einfach
nur wunderschön und weil wir durch Nand angehalten wurden sind diesen Ort so früh es geht zu besuchen, hatten wir das Glück fast allein zu sein. Wir blieben eine Nacht dort, weil sonst ausser dem
Agra Fort nicht vielmehr zu sehen ist. Weiter ging es Richtung Jaipur, die Pinke Stadt. Wir blieben hier für 2 Nächte, den Jaipur hat viele Sehenswürdigkeiten. Das Amber Fort und der Monkeytempel
zum Beispiel, sind coole Adressen.
Jaipur hat zudem einen alten Stadtkern mit Markt in welchem alle Gebäude aus rotem Backstein bestehen und daher der Name die Pinke Stadt kommt. Wir kauften frisches Gemüse und Nand nahm uns am
Abend mit in seine Unterkunft, wo wir kochen konnten. Es war ein gemütlicher Abend und wir lernten Freunde von Nand und deren Lebensart kennen. Auch unsere täglichen gemeinsamen Abende mit Bier
und Whisky, gaben uns die Möglichkeit mehr über Nand und Indien zu erfahren.
Kurz
etwas zu seiner Person, Nand 43 gehört einer der oberen Kaste an, besitzt ein eigenes Auto, ist Hindu, ist nicht verheiratet und hat keine Kinder. Kurz etwas Wichtiges über Indien, Gandhi ist nur
die zweitwichtigste Person für die Mehrheit des Indischen Volkes. Denn es war eine anderer Person, auch Anwalt, der sich für gleiche Rechte der unterschiedlichen Kasten eingesetzt
hat.Am
nächsten Tag fuhren wir weiter nach Pushkar. Pushkar ist zu 98% hinduistisch und wie es der Zufall so wollte, war ein Hindufestival im Gange. Zentrum der Stadt ist der Pushkar See, der heilig ist
und zum Waschen vor dem Beten dient.
In Pushkar
verweilten wir ebenfalls 2 Nächte. Am nächsten Morgen betrieben wir etwas Frühsport, weil wir den Savitri Tempel, der auf einem Berg gelegen ist besuchten und erlebten deshalb einen wunderschönen
Sonnenaufgang.
Weiter ging
es dann nach Udaipur der Weissen oder Golden Stadt, je nach Tageszeit und Beleuchtung.
Dort lernten
wir Sophie aus Frankreich kennen, die wir auch schon in Pushkar sahen. Wir verbrachten den gesamten nächsten Tag miteinander, eine dufte Person.
Adressen wurden ausgetauscht und wie es aussieht, sehen wir uns Neujahr in Sydney wieder.
Nach zwei Nächten in Udaipur fuhren wir zurück nach Pushkar und begaben uns ins Getümmel des Hindufestivals. Dieses Fest läuft einen ganzen Monat und es wird ein Mix aus Gugge- und Technomusik
gespielt.
Wieder angekommen in Delhi suchten wir uns für die restliche Zeit eine Bleibe, genossen Delhi soweit das geht und bereiteten uns auf den nächsten Abschnitt China vor.
Persönliches Resümee
Prunkvolle Tempel, Schlösser und Festungen und nebenan Slums die überwiegend aus Wellblech, altem Plastik und Pappen zusammen
geschustert sind. Die Kontraste sind so enorm, dass haben wir uns nicht im geringsten vorstellen können. Da merkt man erst mal was für ein Glück man hat, in Europa geboren zu sein. Müll wird
einfach auf die Strasse gekippt oder in den Tümpel, woraus die Menschen ihr Wasser beziehen. Kleine Kinder betteln an den Mautstationen, dieser Anblick zerreisst einem das Herz.
Sollten wir Indien wieder besuchen, dann nicht als Backpacker, sondern mit einem grösseren Budget. Dann aber der Norden Indiens, wo wir
die spirituellen Wege erkunden und das Himalaya geniessen. Vielleicht aber auch Goa das für seine Partys, die vielen Inseln und seine schönen Strände bekannt ist.
Ratschläge & Tipps
Auto mit
Fahrer mieten können wir nur weiterempfehlen, da man so Land und Leute besser erleben kann und man um einiges flexibler ist. Wir würden aber davon abraten ganz Indien mit dem Auto zu erkunden,
dafür sind die Distanzen zu gross und die Strassen zu schlecht. Auto mit Fahrer kann man in einer Touristeninformation anmieten, dabei ist darauf zu achten, dass die persönlichen Bedürfnisse
erfüllt werden. Also im Vorfeld überlegen was man sehen möchte und dann erst in die Verhandlung gehen. Übernachtungen müssen nicht unbedingt gebucht werden, darum kann man sich auch selber
kümmern. Man kann natürlich auch direkt Nand unseren Fahrer anschreiben und somit sich den Weg zu Touristeninformation sparen. Im Falle
ihr wählt Letzteres, bestellt einen lieben Gruß.